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Erfahrungsberichte: Eugens Geschichte

Niedergeschrieben und an tate.at geschickt von Eugen H., dem Vater von Eugen. DANKE!

Wir wohnten in Furth im Wald in BY, Sohn Eugen 5/94 hat im August gesagt, er will unbedingt in die Schule. Ich habe es nur beantwortet: "Du kannst noch nicht lesen und schreiben". Nach drei Tagen konnte er von sich selbst seinen Namen schreiben. Er wollte unbedingt in die Schule. Der Schulleiter der Schule in Furth im Wald hat uns nur mitgeteilt: "Es ist ausgeschlossen mit fünf in die Schule zu gehen, außerdem: Das Schulgesetz erlaubt so was nicht". Gut . Da ich tschechischer Staatsbürger bin und die Tschechei nur fünf Kilometer weit entfernt war, haben wir uns zuerst gedacht. wir schicken unser Sohn "schwarz" in eine "Hausschule" - wie in USA oder Kanada - zu einer Familie in Tschechei. Leider haben wir erfahren, dass im Nachbarlandkreis keine solche Familie mit Hausschule gibt. Nächster Versuch. Termin bei der Schulleiterin in der Tschechei zu Hause. Die Schulleiterin - Dorfschule, vier Klassenstufen, zwei Klassenzimmer, ca. 28 Kinder in der Schule - hat ja gesagt. Sie benötigt vom Schulamtsarzt noch eine Bescheinigung. Wir sind einen Tag vor Schulanfang zum Arzt gegangen.

Nach dem Motto, wenn der Arzt nein sagt, haben wir es offiziell.
Er hat ja gesagt und uns mitgeteilt, dass unser Sohn hochbegabt ist. Bis dahin habe ich daran nicht mal im Traum gedacht. Die Untersuchung erfolgte auf Deutsch und Slowakisch.

Der Sohn ging in die erste Klasse. Er konnte aber kein Wort Tschechisch. Die Lehrerin kein Deutsch. Zum Glück war in der Klasse ein Junge aus Mischehe, er konnte Deutsch und Tschechisch. Die Eltern, wie alle Mischehepaare in der Gegend, geben ihre Kinder in die tschechische Schule. Tschechisch hat er sehr schnell gelernt. Keine nennenswerte Probleme, bis auf das, dass meine Frau natürlich nicht Tschechisch kann..

Zwischendurch, da mein Sohn auch in den Ferien in die Schule will, wollte er in die Grundschule in Furth im Wald gehen. Schulleiter: "Entweder melden Sie Ihn sofort ganz um, oder er darf die Schule nicht betreten."- Ernst gemeint.

Danach Besuch in einer Schule bei Basel, Schweiz. Die Schulleitung hat innerhalb von fünf Minuten zugestimmt, dem Sohn hat's sehr gefallen.

Die ganze zweite Klasse hat unser Sohn heimlich sämtliche Hausaufgabenblätter der zweiten Klasse in Furth im Wald gemacht.

Im Februar 2001, in der zweiten Klasse, haben wir nur zufällig festgestellt, er passt im Unterricht gar nicht mehr auf. Er weißt aber alles.. Kurz vorher wurde er bester Schüler in seiner Klasse. Der jetzt zweite ist um zwei Jahre älter..

Besuch beim Schulamtsarzt/Kinderpsychologe:"Bitte untersuchen Sie unser Sohn, es gibt keine Probleme." -"Wenn keine Probleme gibt, warum soll ich untersuchen und was soll ich untersuchen?" Es kam heraus, dass er extrem hocgbegabt ist und der Arzt als Fachmann jetzt nicht mehr weiter weißt. Das ganze Wochenende waren wir schockiert.

Die Empfehlung war die Mensa. Die denken aber nicht an Siebenjährige.

Im Internet habe ich die staatliche Schule für hochbegabte Kinder in Bratislava in der Slowakei gefunden.

Sohn zu seinem Geburtstag (7) ging in Bratislava zur Schule. Tolle Sache, haben wir gedacht. Ich war zu dieser Zeit als Leiter der Niederlassung in der Slowakei sowieso jede Woche dort. Probeunterricht dauert aber drei Monate. Bis Schuljahresende waren es etwas über sechs Wochen und es war Dienstag. Am nächsten Montag saß er in der Klasse. Allerdings in einer Hochbegabten-Klasse in der Bezirkstadt Nitra, Slowakei. Er kann slowakisch von zu Hause. Erstes Diktat war ein Einser. Nach zwei Wochen aber Totalverweigerung. Trotz einer Klasse mit zehn hochbegabten Kindern und zwei Lehrerinnen. Aufnahmebedingung war offiziell ein Test bei dem Staatlichen Schulpsychologischen Dienst in Nitra.
Sohn schaffte exakt die gleichn Ergebnisse, ein bisschen anders formuliert. Die Psychologin war schockiert. Das Ergebnis haben wir der Schule mitgeteilt. Die Lehrerinnen dachten, dass wir keine andere Möglichkeit haben. Verlangten von uns Bestechungsgelder. Stattdessen ging Sohn wieder in die Tschechei.

Von einem Bekannten haben wir gehört, dass die in Weimar eine sehr gute Schule ist. Er selber, bzw. seine Kinder sind dorthin aus Bayern gefluchtet.

Die Schule war this, Weimar. Teuer, dafür aber mit Englischunterricht. Am 15. August 2001 ging der Sohn hin. "Er muss noch Englisch lernen, die Schule ist sehr schwer." - "Er muss zuerst die zweite Klasse besuchen." Er besuchte drei Monate die zweite Klasse. Er sprach schon Englisch. Er dürfte aber Stoff der dritten Klasse nicht bekommen. Laut Klassenkonferenz kann er nicht die dritte besuchen!!!!!

Wir haben ein Ultimatum gestellt und es passierte nichts. Am nächsten Freitag haben wir den Sohn nach der ersten Stunde von der Schule abgeholt. Er hat noch die letzte Englischstunde in der dritten Klasse in der Pestalozzi Schule in Weimar geschafft.

Er hat sechs Monate Zeit bekommen, um alles lernen. Er hat alles nebenbei gelernt. Zum Halbjahr wurde er nur in Heimatkunde nicht benotet. Sonst war alles in Ordnung, obwohl er vorher keinen Deutschunterricht hatte.

Er besuchte für ein Tag noch die dritte Klasse in Altenhof, M-V. Hat Ihm hier auch gefallen. Die Schulleiterin wollte Ihn auch haben, nur da haben die Behörden was dagegen, eigentlich gegen unsere Tochter.

Schuljahresende: Sohn Eugen gehört zu den Besten in der Klasse auf der Pestalozzi und hat die einstimmige Empfehlung zum Springen in die fünfte Klasse erhalten.

Seit gestern besucht er die fünfte Klasse der OS Lüerzstraße in Hannover. Er spricht fünf Sprachen und jetzt bekommt er seine "erste Fremdsprache" - Latein.

Ganz nebenbei hat er in Weimar in der Schule noch Französisch gehabt. Er war mit acht ganz alleine im Ferienlager in Südfrankreich. Dort waren nur Kinder aus Nimes und Umgebung und . unser Sohn.

Es gibt mit Ihm keine Probleme. Wir wollen, dass es auch so bleibt.
Er kann Schwimmen, Rad-, Inline-, Skate-, Schi-, Motocross fahren, Reiten und in Frankreich hat jetzt noch Kajak gelernt. Dazu macht noch seit zwei Jahren Ballett.

Meine Bedenken, gehen dahin, dass er in diesem Jahr nicht noch einmal springen soll. Ich sehe nur noch die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen. Ich möchte einfach eine Lösung haben, wenn die Schule wieder einmal zu wenig verlangt....

PS: Dass all das natürlich nur mit der nötigen Mobilität, Flexibilität in Sachen Wohnort sowie dem entsprechenden "Kleingeld" machbar ist, versteht sich - leider - von selber

>>> Ich möchte auch einen Bericht schreiben!